Zeche Rheinpreussen-1/2 in Duisburg-Homberg
Im Jahre 1857 begannen die Abteufarbeiten für den Schacht-1. Es wurde das Senkschachtverfahren mit einem Senkschuhdurchmesser von 7,74 m angewandt. Nach 20-jährigem Bemühen wurde am 20. November 1877 das Steinkohlengebirge erreicht. Da nicht sichergestellt war, ob der Schacht-1 jemals in Betrieb gehen konnte und der Durchmesser des Schachtes bereits durch das Einlassen mehrerer Senkschuhe stark reduziert war, wurde am 05. Februar 1867 neben dem Schacht-1 mit dem Abteufen des Schachtes-2 begonnen. Bei einer Schachtteufe von 130,9 m wurde im Februar 1872 das Steinkohlengebirge erreicht. Für die Ausrichtung des Feldes wurden ab 1877 zuerst drei Sohlen auf 246, 310 und 450 m angelegt. Nach dem Tod von Franz Haniel im Jahre 1868 übernahm dessen Sohn Hugo die Verantwortung für den weiteren Aufbau der Schachtanlage. Die Tagesanlagen der Zeche Rheinpreussen-1/2 wurden weiter ausgebaut. Die Anlage erhielt für jeden Schacht einen Malakow-Turm mit dazwischen liegendem Maschinenhaus, in dem die Fördermaschine aufgebaut wurde. Die Schachtanlage war so gewählt, dass die Kohle unmittelbar aus dem Förderwagen in Rheinschiffe verladen werden konnte. In den Jahren 1911 – 1912 wurde in den Malakow-Turm von Schacht-2 ein Strebengerüst eingezogen. Im Jahre 1925 wurde auf der Zeche Rheinpreussen-1/2 die Förderung eingestellt. Nach der endgültigen Verfüllung der Schächte 1 und 2 in den 1950er und 1960er Jahren ist der Malakow-Turm über Schacht-1 heute als Industriedenkmal erhalten.