Zeche Auguste Victoria-1/2 in Marl
Benannt nach der letzten deutschen Kaiserin und Königin von Preußen Auguste Victoria, Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1858 – 1921), seit 1881 mit dem späteren Kaiser Wilhelm II. vermählt.
1897 brachten die Kommerzienrat August Stein und Ingenieur Julius Schäfer im Bezirk Hüls Schürfbohrungen nieder, die im gleichen Jahr auf Steinkohle fündig wurden. 1898 sind die Felder Hansi I und Hansi II zum Grubenfeld Auguste Victoriakonsolidiert worden. 1900 begann man, die Schächte 1 und 2 nach dem Senkschachtverfahren niederzubringen. Das Auftreten harter Mergelbänke und starke Wasserzuflüsse zwangen dazu, 1901 nach Erreichen einer Teufe von 40 Metern in beiden Schächten die Arbeiten einzustellen. Der Schacht 1 wurde Anfang 1902 wegen Schiefstellung der Senkmauer aufgegeben. Im gleichen Jahr nahm man das Abteufen des Schachtes 2 (der nun Schacht 1 genannt wurde) nach dem bis dahin im Ruhrgebiet noch nicht angewandten Gefrierverfahren wieder auf. Dieser Schacht kam 1905 in Förderung. 1903 wurde der Sitz der Gewerkschaft Auguste Victoria nach Hüls verlegt. In diesem Jahr sind die Vorarbeiten zum Niederbringen eines zweiten Schachtes (Schacht 2) nach dem Gefrierverfahren aufgenommen worden. 1906 wurde er auf der ersten Sohle mit dem Schacht 1 durchschlägig. Die Kohlenförderung ist 1907 aufgenommen worden. Sie erreichte in diesem Jahr 156.000 Tonnen. Die Treibscheiben wurden durch Zwillingsdampf-Fördermaschinen angetrieben.