Zeche Carolinenglück-2/3 in Bochum-Hamme
Die ehemalige Zeche Vereinigte Carolinenglück in Hamme gehört zu den ältesten Bergwerken Bochums. Über dem Schacht 3 steht eines der seltenen deutschen Strebengerüste der Bauart Zschetzsche. Es wurde um 1912 errichtet. Heute ist es eine technikgeschichtliche Rarität. Ein schweres Grubenunglück brachte Carolinenglück 1898 in die Schlagzeilen: 116 Bergleute kamen bei einer Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion unter Tage ums Leben. Viele weitere wurden schwer verletzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Carolinenglück wieder aufgebaut werden. Sie blieb dann noch ein gutes Jahrzehnt in Betrieb. Im Jahre 1963 wurden 488.240,– Tonnen Steinkohle gefördert, 1.497 Kumpel waren auf der Zeche beschäftigt. Nach der Stilllegung am 31.05.1964 verschwanden die meisten Tagesbauten. Auch die aus vielen historischen Bildern bekannte Förderbrücke mit den aufgesetzten Buchstaben ARAL. Die Kokerei wurde 1968 stillgelegt. Die Schächte 2 und 3 sind heute Standorte der zentralen Wasserhaltung der Deutschen Steinkohle AG (DSK). In dem erhaltenen Schachtgebäude ist die zentrale Steuerung für die gesamte Wasserhaltung im Ruhrgebiet untergebracht. Im Jahre 2003 wurden insgesamt 109.336.138,–m³ Grubenwasser gehoben, das entspricht mehr als 3/4 des Fassungsvermögens der Möhnetalsperre. Meine Aufnahmen entstanden im September 2010.