Halbachhammer in Essen
Der im idyllischen Nachtigallental hinter der Margarethenhöhe gelegene Halbachhammer ist nicht allein ein bedeutendes technik- und wirtschaftsgeschichtliches Denkmal, sondern auch ein Akt der persönlichen Denkmalsetzung durch seinen Stifter, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach an die Stadt Essen. Der Halbachhammer befand sich ursprünglich in Weidenau an der Sieg und wurde bereits 1417 als „Fickynhütte“, später als „Ficken-Hammerhütte“, benannt nach einem siegerländischen Familienverband, urkundlich erwähnt. Der Halbachhammer repräsentiert den Typus der „Hammerhütte“, in der Frischen, Schmieden, Formen von Halb- und Fertigprodukten unter einem Dach stattfand. Um 1820 produzierte die Anlage jährlich 4.800 Zentner Stabeisen, und war damit eine der leistungsfähigsten des Siegerlandes. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die frühneuzeitliche Produktionsanlage angesichts des technologischen Konkurrenzkampfes jedoch betriebswirtschaftlich unrentabel. Von dem Gesamtkomplex der Ficken-Hammerhütte ist nur das Hammergebäude nach Essen verlegt worden, die zugehörigen Gebäude sind nicht überliefert. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach konnte das Denkmal 1914 erwerben. Er veranlasste die Überführung nach Essen und ließ ihn 1935 betriebsfähig wiedererrichten. Das vom Ruhr Museum betreute Denkmal wurde von 1994 bis 1998 umfassend restauriert und ist der Öffentlichkeit seit Herbst 1998 wieder zugänglich. Im April und November 2010 hatte ich Gelegenheit, das historische Bauwerk zu fotografieren. Für die Koordination bedanke ich mich bei Herrn Achim Mikuscheit vom Ruhr Museum ganz herzlich.